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Im Interview: Prof. Dr. Myrta Kohler, Leiterin Pflege-Entwicklung

Myrta Kohler ist seit 2011 als Leiterin Pflegeentwicklung in den Kliniken Valens beschäftigt. Im Interview berichtet sie über ihren Werdegang.

Red.: Myrta, Du hast von 2002 bis 2006 am Bildungszentrum Gesundheit und Soziales in Chur eine Ausbildung zur Diplomierten Pflegefachfrau absolviert. Was hat dich gereizt, diesen Beruf zu erlernen?

Myrta Kohler (MK): Ich wollte einen abwechslungsreichen Beruf erlernen und war nach mehreren Schnuppertagen überzeugt, dass ich mich im Pflegeberuf wohlfühlen würde und mich die Themen rund um die Pflege sehr interessieren.

Red.: Wie ging dein Weg weiter?

MK: Nach dem Abschluss zur Pflegefachfrau habe ich mehrere Jahre im Akutspital gearbeitet, und ich hatte bald das Gefühl, «Ich möchte noch mehr wissen». Ich wollte mich aber nicht auf eine Fachrichtung festlegen und habe darum berufsbegleitend ein Bachelorstudium in Pflege absolviert. Das Studium war sehr vielseitig, aber auch anstrengend, vor allem in den Forschungsmodulen habe ich mich wie «Alice im Wunderland» gefühlt, diese Themen waren mir anfänglich sehr fremd.

Red.: Wie bist du schliesslich zur Wissenschaft gekommen? Und wie erlebst du die Zeit am Institut für Angewandte Pflegewissenschaft an der Ostschweizer Fachhochschule?

MK: Nach dem Bachelorstudium war mein Interesse an der Forschung endgültig geweckt. Mir war aber schnell klar, dass ich einen Masterabschluss brauche, um mich beruflich in Richtung Pflegeentwicklung bewegen zu können. Die Masterarbeit war dann sozusagen meine erste eigene Forschung, dies war eine sehr spannende Zeit. Ein Jahr nach dem Studienabschluss erhielt ich die Möglichkeit, in einem 50-Prozent-Pensum an der Fachhochschule St.Gallen, heute Ostschweizer Fachhochschule, zu arbeiten. Gerade die Anfangszeit, als ich in der Forschungswelt erst Fuss fassen musste, war für mich sehr herausfordernd. Doch ich bin in meine Aufgaben hineingewachsen, und heute habe ich eine spannende Arbeit ohne Routinetätigkeiten, bei der ein hoher Einsatz sowie gutes Teamwork gefragt ist und bei der es mir bestimmt nie langweilig wird.

Red.: Seit 2011 arbeitest du als Leiterin Pflegeentwicklung in den Kliniken Valens. Worin bestehen deine Kernaufgaben?

MK: Ich bin, kurz gesagt, für alle fachlichen Themen innerhalb der Pflege zuständig. Mein Alltag ist sehr vielseitig, ich leite Fachgruppen, arbeite in interdisziplinären Gremien mit und übernehme auch Führungsaufgaben. Da ich an allen Standorten tätig bin, komme ich mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus allen Disziplinen in Kontakt, das macht es sehr spannend.

Red.: In deinem Lebenslauf reiht sich Weiterbildung an Weiterbildung: «Bachelor of Science in Nursing», «Master of Sciene FHO in Pflege», «CAS in Hochschuldidaktik» und «CAS Leadership und Führung im Sozial- und Gesundheitswesen» und – ein grosser Brocken – du hast von 2015 bis 2018 an der Universität Wien Pflegewissenschaft studiert und zur Dr. phil. promoviert, woraufhin dir am 1. Mai 2020 vom Hochschulrat der Fachhochschule St. Gallen der Titel «Professorin» verliehen wurde. – Was kann sich der Laie unter all diesen Begriffen und Weiterbildungen vorstellen und wie kannst du dein grosses Fachwissen in den Klinikalltag einbringen?

MK: Ich sage immer, ich bin eine «studierte Krankenschwester» 😉 Ich glaube, das Wichtigste ist, dass ich durch die Weiterbildungen mein Fachwissen erweitert habe und dass ich Forschungsergebnisse zu den Patientinnen und Patienten transferieren kann und umgekehrt. Zudem bin ich auch viel reflektierter geworden, und, so hoffe ich zumindest, eine fachliche Unterstützung für meine Kolleginnen und Kollegen im Management und am Patientenbett.

Myrtha, herzlichen Dank für diese inspirierenden Einblicke in deine Laufbahn und weiterhin viel Freude bei deinen Aufgaben!

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