Bei einer Informationsveranstaltung im Rehazentrum Valens – organisiert von den Kliniken Valens zusammen mit der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft – erhielten rund 40 Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke in die Wirkungsweise der Hippotherapie bei Multipler Sklerose (MS). Zudem konnten sie live vor Ort die besonderen Therapieeinheiten erleben und erfahren, wie Pferde die Rehabilitation unterstützen.

Die Hippotherapie nutzt die Bewegungen des Pferderückens, um gezielt Rumpfstabilität, Gleichgewicht und Koordination zu fördern. Sie wird seit vielen Jahren erfolgreich bei Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Cerebralparese eingesetzt. Bei der Infoveranstaltung im Rehazentrum Valens erklärten Fachpersonen die Hintergründe dieser besonderen Therapieform und zeigten anhand praktischer Demonstrationen, wie Pferd und Patient miteinander arbeiten. Martina Zehnder, Physiotherapeutin und Pferdeosteotherapeutin, referierte zum Thema «Therapie mit und für Pferd», über «Hippotherapie-K» sprach Sibylle Müller-Bänteli, Hippotherapie-K-Therapeutin.


Dreidimensionale Bewegungsimpulse für mehr Stabilität
«Die Bewegung des Pferderückens überträgt sich in einer Art, die kein anderes Trainingsgerät bieten kann», erläuterte Dr. med. Dr. sc. nat. Roman Gonzenbach, Ärztlicher Direktor Neurologie und Früh-/Überwachungsrehabilitation bei den Kliniken Valens. Durch die rhythmischen Impulse werde das Zusammenspiel von Muskeln, Haltung und Gleichgewicht intensiv geschult. Für viele Betroffene bedeutet dies nicht nur eine Verbesserung der Mobilität, sondern auch ein Stück mehr Selbstvertrauen und Lebensqualität. Die Arbeit mit dem Roboterpferd »Sir Waldo» verdeutlicht nicht nur, dass die Hippotherapie unterschiedliche Möglichkeiten bietet, sondern auch wie sich die Neurorehabilitation stetig weiterentwickelt und Robotik altbewährte Therapieformen sinnvoll ergänzen kann. Zudem wurde aufgezeigt, dass Pferde selbst von einer guten Therapie profitieren können, wenn sie erkrankt sind.

Begeisterung und Austausch
Die Veranstaltung stiess auf grosses Interesse: Rund 40 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich mit Fachpersonen auszutauschen. Besonders beeindruckend war auch der direkte Kontakt mit den beiden Therapiepferden Tommy und Bilboa während der Pause.
Ein starkes interdisziplinäres Angebot
Im Rehazentrum Valens ist die Hippotherapie Teil des umfassenden Rehabilitationsprogramms, das individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten wird. «Unsere Stärke liegt darin, Medizin, Therapie und innovative Ansätze miteinander zu verbinden», betont Dr. med. Dr. sc. nat. Roman Gonzenbach.
