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26. Frühlingssymposium der Kliniken Valens

Am 15. Mai 2025 fand das jährliche Frühlingssymposium der Kliniken Valens statt. Dieses Mal war das Thema der verschiedenen Fachvorträge und Workshops «Patient Journey: Von der Akutmedizin über die Reha in die Grundversorgung». Zur 26. Auflage der Traditionsveranstaltung kamen über 100 Fachpersonen aus Medizin, Therapie und Pflege ins Rehazentrum Valens. Das 26. Frühlingssymposium bildete gleichzeitig auch das Ende einer Ära.

Prof. Bachmann gibt Organisation des Symposiums ab

Mit dem Abschiedsreferat «30 Jahre Rheumatologie und Rehabilitation: Rück- und Ausblick» verabschiedete sich Prof. Dr. med. Stefan Bachmann, Ärztlicher Direktor Geriatrie, Muskuloskelettal und Psychiatrie der Kliniken Valens, von der Organisation des Symposiums. Mehr als die Hälfte der Ausgaben waren durch sein fachliches Know-how und seine persönliche Handschrift geprägt.

Bachmann blickte zurück auf drei Jahrzehnte im Dienste der Rehabilitationsmedizin und betonte die Fortschritte, die insbesondere im interdisziplinären Arbeiten und in der patientenzentrierten Versorgung erzielt wurden. Durch Forschungsarbeiten, die in den 2000er-Jahren im damaligen Rehazentrum Valens durchgeführt wurden, haben Mitarbeitende der heutigen Kliniken Valens die moderne Rehabilitation entscheidend mitgeprägt und fachlich vorangebracht. Mit dem Symposium 2025 übergab Bachmann die Leitung des Anlasses in neue Hände.

Co-Organisator Dr. med. Björn Janssen, Chefarzt Rehazentren Walenstadtberg und Chur bei den Kliniken Valens, verabschiedete Prof. Dr. med. Stefan Bachmann (rechts).

 

Prof. Senn referiert über Rolle der Hausärzte

Einen weiteren Höhepunkt bildete das Referat von Prof. Dr. med. Oliver Senn, Stellvertretender Institutsdirektor und Leiter Forschung am Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich. In seinem Vortrag beleuchtete er die entscheidende Rolle der Hausarztmedizin in der Patientenreise: «Wir sind nicht nur ein Bindeglied zwischen Akutversorgung und Reha – wir sind integraler Bestandteil der gesamten Versorgungskette.»

Senn machte deutlich, wie hochrelevant die Schnittstellen zwischen Spital, Reha und Hausarzt sind – insbesondere für ältere, multimorbide Patienten. Er zeigte anhand von Daten auf, dass mangelnde Koordination beim Übergang zwischen den Sektoren häufig mit Funktionseinbussen, reduzierter Lebensqualität und erhöhtem Risiko für Rehospitalisationen einhergeht.

Ein zentrales Thema seines Vortrags war das Medikationsmanagement: Fast 2,3 Prozent aller Hospitalisationen in der Schweiz gehen auf Nebenwirkungen von Medikamenten zurück. Eine «Medication Reconciliation» – der systematische und interprofessionelle Abgleich der bestehenden Medikation – sei daher essenziell; nicht nur im Spital, sondern gerade im Übergang zur ambulanten Betreuung. «Hausärzte übernehmen nicht nur die Kontrolle der Langzeitmedikation, sondern müssen auch regelmässig den Nutzen und die Verträglichkeit kritisch hinterfragen», sagte Senn. Die Reha sei dabei ein idealer Ort, um solche Therapien zu überprüfen und anzupassen.

Er betonte auch die Bedeutung kontinuierlicher Betreuung, etwa durch Praxisteams, die chronisch Kranke betreuen, und hier insbesondere durch Medizinische Praxisassistentinnen (MPA) in erweiterten Rollen. Diese interprofessionellen Modelle hätten nachweislich positive Effekte auf Adhärenz, Lebensqualität und Vermeidung von Notfallkonsultationen.

Die Vorträge des Symposiums zeigten eindrücklich, dass eine integrierte Versorgung nicht allein durch Strukturen, sondern vor allem durch gute Kommunikation, Koordination und gegenseitiges Verständnis zwischen allen Beteiligten gelingen kann.

Weitere Fachvorträge in Valens

Neben den Fachvorträgen von Prof. Dr. med. Stefan Bachmann und Prof. Dr. med. Oliver Senn gab es weitere interessante Beiträge. Prof. Dr. med. Urs Pietsch vom Kantonsspital St.Gallen widmete sich der Intensivmedizin bei Sepsis und beleuchtete dabei insbesondere die Prävention von Langzeitfolgen wie der Critical-Illness-Polyneuromyopathie sowie deren Auswirkungen auf Rehabilitation und Grundversorgung.

Prof. Dr. med. Matthias Wilhelm, Ärztlicher Leiter Medizinbereich Rehabilitation & Sportmedizin im Universitätsspital Bern, sprach über die Nachsorge nach Reanimation bei akutem Koronarsyndrom und zeigte auf, welche Rolle die Kardiorehabilitation und die hausärztliche Weiterbetreuung in der Versorgungskette spielen.

Prof. Dr. med. Marc Spielmanns, Ärztlicher Direktor bei den Kliniken Valens, referierte über die Herausforderungen und Chancen beim Übergang von der Rehabilitation in die hausärztliche und spezialisierte Versorgung bei COPD-Patientinnen und -Patienten.

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